Radiofeature vom 28.11. 2020 im Deutschlandfunk
„Rewilding“ meint die Renaturierung von Gebieten zu funktionierenden Ökosystemen, und zwar weitgehend ohne menschlichen Eingriff. Ziel ist das sogenannte „self-willed land“ – „eigen-willige“ Natur, die sich selbst überlassen bleibt und dadurch zurück in ein ökologisches Gleichgewicht kommt. Verwilderung ist die absichtliche Kontrollabgabe und ein Annehmen natürlicher Prozesse in der Überzeugung, dass die Natur die besten Lösungen findet. Wo Raub- und Weidetiere ihre Rolle übernehmen dürfen, wo Wasser dem natürlichen Lauf folgt, kehren bald verdrängte Pflanzen- und Tierarten zurück und funktionierende ökologische Landschaften entstehen.
In meiner Radiosendung beschäftige ich mich mit Menschen und Projekten, die Rewilding in Europa umsetzen. Dafür reise ich nach Großbritannien und treffe den Autor und Umweltaktivisten George Monbiot, mit dem ich über seine spezielle Beziehung zu Schafen und seine Begeisterung für Elefanten spreche. Ich besuche die Organisation Rewilding Europe und erfahre etwas über die Wichtigkeit von Bisons als Landschaftsarchitekten. Im Oderdelta dürfen Biber machen, was sie wollen. Im britischen East Anglia lassen Landwirte ihre Felder verwildern, und dort lerne ich außerdem die bezaubernde Sophie kennen, die mit anderen Bewohnern ihren Wohnort Risby in ein „wildlife friendly village“ verwandelt hat.
Hier ist der Link zur Sendung:
Wildes Europa – Über die Rückkehr eigenwilliger Landschaften